Richtungswechsel sind Gift in den Augen von Hardliner-Fans. HTC hat mit Âseinem jüngsten Gerät Âzumindest eine KursÂkorrektur eingeleitet. Wir sagen, warum dieser Zug den Riesen zurück auf die Erfolgsspur bringen könnte.
Hauptkritik im Vorfeld der Markteinführung des A9: „Sieht ja aus wie ein iPhone!“ Klar, Alugehäuse, abgesetzte Antennenstreifen, planer Rücken und dazu die runden Ränder – all das zeichnet das iPhone seit Modell 6 auch aus. Im Wesentlichen sind aber nur die beidseitig entschärften Kanten auf kalifornischem Mist (wertfrei!) gewachsen. Der Rest geht durchaus auf HTC selbst zurück. Und etwas zu übernehmen, was gut ist, sollte man nicht als Anbiederung werten. Wir nehmen‘s als erstes Zeichen dafür, dass die Taiwanesen mit dem One A9 einfach einen großen Schritt Richtung Bedienkomfort gehen wollten.
Den optischen Vergleich mit dem aktuellen ÂApple-Flaggschiffprodukt muss das neue HTC nicht Âfürchten: Es ist etwas größer, aber kaum dicker, genauso schwer und ähnlich gut verarbeitet. Auch die ungenutzte Frontfläche über- und unterhalb des Schirms ist vergleichbar, bei beiden Geräten gibt es einen auf der Unterseite positionierten Lautsprecher.
Aktivierung per Fingerspitze
Ins Auge sticht die Taste unter dem Display. Sie ist kapazitiv, also unecht, fungiert aber nicht nur als Homebutton, sondern beherbergt gleichzeitig einen Fingerprint-Scanner, der sich fünf (verschiedene) Abdrücke merken kann. Diese Option geht auf das neueste Android-Betriebssystem zurück, Version 6, genannt Marshmallow. Hier ist die Erkennung der User-ID über die Fingerspitze bereits vorgesehen.
Hand in Hand mit der neuen Software gehen auch weitere Möglichkeiten für die Fotografie. Im Pro-ÂModus kann man von Weißabgleich bis Belichtungszeit wichtige Einstellungen manuell vornehmen und sich auch entscheiden, ob das Bild im JPEG- oder RAW-Format abgespeichert werden soll. Obendrein kann man ohne Zusatz-App Zeitlupenvideos oder aber beschleunigte Clips erstellen. Ein tolles ÂGimmick! Bei den ganzen Software-Neuerungen darf man aber die Hardware nicht außer Acht lassen. HTC setzt beim A9 auf einen Sensor mit 13 Megapixeln, der über eine saphirglasgeschützte Linse mit Blende f/2.0 belichtet wird. Eine optische Bildstabilisierung schützt vor Wacklern. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Bilder sind detailreich und deutlich besser als die mit dem M9 geschossenen. Zur Top-Liga von Samsung, LG und Motorola fehlt aber noch ein Stück.
Neue Prozessor-Generation
Ganz neu ist der Snapdragon 617-Prozessor, der im A9 zum Einsatz kommt. Mit seinen acht ÂKernen (4 x 1,5 und 4 x 1,2 GHz) und dem 2 GB großen RAM bringt er zwar keine absolute ÂSpitzenleistung, aber HTC positioniert das Gerät auch unterhalb des Âgroßen One. Für den Alltagsnutzen bringt eine Zwei in der Speed-Note aber keine ÂNachteile. Entgegen erster Tests vor Markteinführung hat die Recheneinheit nach den ersten Updates nun aber nicht mehr mit extremer Hitzeentwicklung zu kämpfen.
Unsere 33 gemessenen Grad unter Last sind im ÂWinter angenehm und im Sommer nicht störend. Weiteres Plus: LTE bietet dank des neuen ÂHerzens eine (wohlgemerkt theoretische) Downloadgeschwindigkeit von 300 Mbit/s, Uploads können bis zu 100 Mbit/s bewältigt werden. Schön ist, dass mit der neuen Prozessorgeneration aber auch Quick Charge 3.0 einhergeht. Damit soll innerhalb von 30 Minuten ein Ladestand von 70% erreicht werden können.
Kein Akku-Gigant
Eine schnelle Betankung hat das Smartphone aber auch nötig. Mit einer Akkukapazität von nur 2.150 mAh (vergleichbare Telefone haben nicht selten 3.000 mAh oder mehr) verfügt das Gerät mit einem immerhin fünf Zoll großen und sehr hellen Full HD-Schirm über keine beruhigenden Reserven. Android 6 hilft zwar beim Energiemanagement, doch im Starkbetrieb hilft das nicht viel.
Ebenfalls ein wenig gespart wurde beim Speicher mit nur 16 GB (er lässt sich aber auf 2 TB per SD-Karte erweitern) – zumindest bei uns. Auf bestimmten ÂMärkten ist auch eine Version mit 32 GB ÂVolumen und Âeinem 3-GB-Arbeitsspeicher erhältlich.
Fazit
Das HTC One A9 ist kein iPhone-Klon, wenn sich auch das Design an Cupertinos Goldstück orientiert. Aber selbst wenn, dann wäre das ja nicht schlecht. Die ÂKamera überzeugt, genauso der Fingerprint-Scanner, Android 6 und die Verarbeitung. Ein Manko ist der kleine Akku. Den könnte man bei kleinerem Preis besser verschmerzen.
Tolles Design, gute Ergonomie
Fingerprintscanner
Kleiner Akku, Hoher Preis
[asa]B016ZRD0XA[/asa]
MicroSD USB Audio GPS HSPA+ NFC WLAN (a,b,g,n,ac) Bluetooth 4.1
Display: Speed: Akku: Verarbeitung: Ausstattung: Design: Haptik: Kamera: |
Leistung:
40961
Grafik:
933
Browser:
2630
Akku:
430
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Max. 80627 Max. 4942 Max. 7176 Max. 910 |