Das erste Tablet des deutschen Herstellers
Blaupunkt
Das erste Tablet von Blaupunkt überzeugt nur bedingt. Die Verarbeitung stimmt, Display und Akkuleistung sind in Ordnung – Abstriche muss man hingegen in Bezug auf die verbaute Hardware und die Ausstattung hinnehmen.
Blaupunkt machte sich bisher mit der Herstellung von Autoradios einen Namen, die mobile Elektronik ist für das deutsche Unternehmen Neuland. Nichtsdestotrotz wagte der Hersteller den Schritt in den heiß umkämpften Tablet-Markt. Das Blaupunkt Discovery ist das erste Modell der Serie.
Das Blaupunkt Discovery ist etwas für dich, wenn du…
…ein robustes Tablet suchst, das ohne jegliche Oberflächen-Anpassungen auskommt.
Das Blaupunkt Discovery ist nichts für dich, wenn du…
… ein High End-Tablet mit starker Hardware und neuester Software suchst.
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Man merkt dem Hersteller die Unerfahrenheit auf diesem Sektor noch an, soviel sei schon einmal vorab verraten. Die „Hard Facts“  des Tablets hauen wohl keinen potenziellen Käufer aus den Socken: Ein Tegra 2-Prozessor mit einer Taktung von 1 GHz trifft auf 1 GB RAM und 16 GB internen, nicht erweiterbaren Speicher. Verbaut ist das Ganze in einem recht klobigen Gehäuse. Zum Anzeigen der Inhalte kommt ein 9,7 Zoll großes Display zum Einsatz, dessen Auflösung bei 1024 x 768 Pixeln liegt – ebenfalls ein Wert, der nicht als hochklassig einzustufen ist.
Zu spät am Markt
Wäre das Tablet vor einem Jahr auf den Markt gekommen, wir hätten es zweifellos im High End-Bereich angesiedelt. Im Vergleich mit den aktuellen Top-Geräte sieht das Discovery allerdings nicht gut aus. Wir wollen es dennoch nicht im Vorhinein verteufeln, unser Test brachte auch Positives ans Tageslicht. So können wir die Verarbeitung als durchaus gelungen bezeichnen: Das Tablet ist zwar klobig, vermittelt aber gerade deswegen einen robusten Eindruck. Einzig die rückseitige Abdeckung lässt sich leicht eindrücken, bei der Nutzung stört dies aber nicht. Die leicht angeraute Beschichtung des Gehäuses ist im Tablet-Bereich wohl einzigartig, und optisch macht dies auch unzweifelhaft etwas her, dem Handling kommt die Oberfläche allerdings nicht entgegen: Das Gerät rutscht zu leicht aus der Hand. Dieser Umstand ist auch dem relativ hohen Gewicht von 627 Gramm geschuldet.
An der rechten Gehäuseseite ist die Einschalt-Taste untergebracht und auch der Kopfhörer-Anschluss hat hier seinen Platz. Die Lautstärkewippen befinden sich indes an der Oberseite des Rahmens – das ist durchaus ungewöhnlich. Sämtliche Knöpfe sind aber leicht zu erreichen und fest in das Gehäuse integriert.
Flüssige Bedienung
Nach dem Einschalten fällt sofort auf, dass das Discovery mit dem puren Android 4.0.4 läuft. Blaupunkt hat auf eigene Oberflächenanpassungen und Apps verzichtet, angesichts der schwachen Hardware sicher kein Fehler. Das Tablet lief im Test überraschend flüssig, auch grafikintensive Spiele verursachten kaum Probleme und selbst das Display beeindruckte uns mit einer scharfen Wiedergabe der Inhalte, auch wenn der Bildschirm mit der Auflösung von aktuellen HD- und Full HD-Geräten nicht mithalten kann.
Kamera und Co.
Während die Performance also gerade noch überzeugen kann, offenbart das Discovery bei der Ausstattung einige Schwächen: Die Position der Frontkamera ist nicht optimal gelöst: Sie sitzt rechts im Rahmen. Somit ist es zum Beispiel nahezu unmöglich, sich selbst zu filmen. Dazu muss man das Tablet schon ordentlich schräg halten, andernfalls erfasst die Linse nur die Hälfte des eigenen Konterfeis. Außerdem neigte unser Testgerät in der praktischen Anwendung zu recht eigenartigen Geräuschen: Sowohl beim Ein- und Ausschalten als auch immer wieder mal während des Betriebs gab das Discovery einen langgezogenen Quietschton von sich. Ob nur unser Testgerät glaubte, eine Ente zu sein, oder ob sämtliche Geräte der Serie zu diesen Geräuschen neigen, konnten wir vor Redaktionsschluss nicht mehr feststellen – wir liefern etwaige Infos gegebenenfalls nach. Besser gelöst hat Blaupunkt auf jeden Fall die Stromversorgung. Der Akku hat mit 7.600 mAh ausreichend Power für einen Tag mit durchschnittlicher Nutzung. Ebenfalls ein wenig ungewöhnlich: Im Discovery ist kein GPS-Sensor verbaut – die Nutzung von Standortdiensten fällt also flach.
Fazit
Dass der Einstieg in den Tablet-Markt kein Honiglecken ist, muss auch Blaupunkt noch lernen. Der Hersteller macht mit dem Discovery zwar einiges richtig, aber sowohl Hardware als auch Software sind nicht mehr auf dem aktuellen Stand. In Anbetracht dieser Tatsache ist der Preis zu hoch angesiedelt, bekommt man für die Hälfte des Geldes doch schon qualitativ bessere Geräte.
Audio WLAN (b,g,n) Bluetooth 2.1
Display: Speed: Akku: Verarbeitung: Ausstattung: Design: Haptik: Kamera: |
Leistung:
5543
Grafik:
0
Browser:
1211
Akku:
784
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Max. 80627 Max. 4942 Max. 7176 Max. 900 |