Der Terrorismus hat uns fest im Griff, das öffentliche Leben ist in vielen Staaten völlig lahmgelegt und die USA geben eine Reisewarnung für alle Staaten der Welt heraus. Was tun dagegen?
Besonders aufmerksam sein, okay. Das sind im Moment ohnehin alle. Oder fast alle. Jedenfalls die Sicherheitsbehörden. Nun wollen die aber, dass auch wir normale Bürger immer die Augen offen halten. Und damit wir etwas Verdächtiges schnell melden können, gibt es nun eine eigene App: „See Send“ bzw. mit vollem Namen „See Something Send Something“. Vorerst steht diese App nur den Bürgern New Yorks zur Verfügung, aber es wird nicht lange dauern, wird ganz Nordamerika mögliche und unmögliche Terroristen via App an die Behörden melden. Und später auch wir.
Bitte keine Taschen abstellen!
Das Problem sind dabei eher die „unmöglichen“ Terroristen. Da muss ja nur jemand seine Tasche am Bahnhof mal kurz abstellen, werden schon hunderte Meldungen bei den Behörden eingehen. So schnell kann der Taschenabsteller gar nicht gucken, ist er in Polizeigewahrsam. Okay, ein wenig übertrieben. Aber es ist schwer vorstellbar, wie die Behörden die Falschmeldungen hier von den Meldungen trennen wollen, von denen tatsächlich Gefahr ausgeht? Einerseits, indem man Fotos übermitteln kann. Wir fragen also den Verdächtigen, ob er mal kurz in die Kamera lächeln könnte. Andererseits, indem man die Situation in einer Notiz möglichst genau beschreibt. Natürlich nicht zu genau, denn das dauert zu lange.
Sinnvoll oder nicht?
Man sollte Terrorismus keinesfalls ins Lächerliche ziehen, aber der Sinn dieser Denunzierungs-App ist fragwürdig. Wenn ich einen Vollbart hätte und auch nur im Entferntesten Abu Bakr al-Baghdadi und Co ähnlich sehen würde, ich würde mich kaum mehr aus dem Haus trauen.
Die Terroristen haben erreicht, was sie erreichen wollten. Totale Verunsicherung der Politiker und des Volkes und die Umsetzung fragwürdiger Maßnahmen, nur um irgendetwas zu tun.
Quelle: New York State, Play Store