Samsung wurde im Zuge des Patentstreits vor einiger Zeit bekanntlich zur Zahlung von rund 1,05 Milliarden Dollar verurteilt – wir haben berichtet.1,05 Milliarden Dollar sind natürlich auch für Samsung keine Peanuts, weshalb der koreanische Hersteller nun versucht, die Klage abzuwehren oder die Summe zumindest zu reduzieren.
Geschworener als Drahtzieher…
Dabei geht man nun aber nicht mehr auf Apple direkt los, diesmal ist der Vorsitzende der Jury das Ziel der Beschwerden. Dieser stand allerdings schon während und nach dem Prozess im Kreuzfeuer der Kritik, da er in mehreren Interviews bereitwillig zugab, die Anweisungen an die Geschworenen einfach ignoriert zu haben. Velvin Hogan, so der Name des Vorsitzenden, war außerdem schon einmal in einen Prozess verwickelt: Damals verklagte ihn Seagate, eine Firma, an der Samsung wichtige Anteile hält. Es liegt also der Verdacht nahe, dass sich Hogan an Samsung rächen wollte, immerhin führte die Klage damals zu seinem Privatbankrott. Andere Zeugen sagten außerdem aus, sie seien den Vorgaben von Hogan einfach gefolgt.
…oder ein perfider Plan von Samsung?
Aufgrund dieser Tatsachen fordert Samsung nun eine Reduktion der Strafe um mehr als 95 %. Hogan startete allerdings einen Gegenangriff und behauptete, er vermute einen perfiden Plan seitens Samsung. Die Koreaner hätten ihn nur als Geschworenen zugelassen, um später „eine Ausrede für ein neues Verfahren zu haben, wenn es nicht zu ihren Gunsten ausgeht“.
Der Patentstreit geht also munter weiter, wenn auch nicht mehr direkt, sondern eben über einen Geschworenen. Die ganze Story bleibt also auf jeden Fall spannend, mal sehen, ob Samsung mit der neuen Behauptung recht behält und ob die Summe nochmal nach unten korrigiert wird.
Hier bekommt ihr einen umfassenden Ãœberblick zum Thema Patentstreit, Apple vs. Samsung.
Quelle: diepresse.com