Einkaufen mit dem Smartphone ist teurer als mit dem PC – und mit bestimmten Phones besonders teuer

Hartmut Schumacher 23. April 2016 0 Kommentar(e)

Verbraucherschützer warnen: Wer mit dem Smartphone online einkauft, der zahlt oft mehr als nötig.

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NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel: „Gerade bei Online-Geschäften haben wir schon länger den Verdacht, dass nach Herkunftsland und nach dem Endgeräte-Typ Preise rechtswidrig festgelegt werden.“ (Foto: Florian Sander / MKULNV)

NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel: „Gerade bei Online-Geschäften haben wir schon länger den Verdacht, dass nach Herkunftsland und nach dem Endgeräte-Typ Preise rechtswidrig festgelegt werden.“ (Foto: Florian Sander / MKULNV)

Mit dem Smartphone oder dem Tablet online einzukaufen, das ist zwar praktisch und bequem – kann aber dazu führen, dass wir höhere Preise vorgesetzt bekommen.

„Gerade bei Online-Geschäften haben wir schon länger den Verdacht, dass nach Herkunftsland und nach dem Endgeräte-Typ Preise rechtswidrig festgelegt werden. Also dass Deutsche gegenüber anderen EU-Verbrauchern und Besitzer von hochwertigen Endgeräten höhere Preise zahlen als Besitzer von günstigen Smartphones oder Tablets“, sagte der NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel gegenüber der Tageszeitung „Rheinischen Post“.

Preis abhängig vom Wohnort oder Tablet-Modell

„Wenn der Wohnort oder das Tablet-Modell darüber entscheidet, ob ich einen Preisaufschlag zahlen muss, dann ist das eine sehr bedenkliche Entwicklung“, so der Minister in einer Pressemitteilung. „Wir müssen diese Geschäftspraxis intensiver beobachten und, falls nötig, missbräuchliche Entwicklung[en] rechtlich stoppen.“

Der Minister bereite daher eine bundesweite Gegeninitiative vor. „Wir werden diese Verdachtsfälle weiter untersuchen und auf die Tagesordnung der nächsten Verbraucherschutzministerkonferenz setzen“, die vom 20. bis zun 22. April 2016 in Düsseldorf stattgefunden hat.

Ungereimtheiten bei Käufen

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat bei Testkäufen immer wieder „Ungereimtheiten“ bei Produkt- und Preisangaben festgestellt. Eine Kamera zum Beispiel kostete beim Shoppen mit dem PC lediglich 149,99 Euro, auf dem Smartphone dagegen sollte der Kunde 169,99 Euro berappen.

Gegenmaßnahmen

Verboten ist diese geräteabhängige unterschiedliche Preisgestaltung nicht, so die Verbraucherzentrale. Deshalb sei es dringend ratsam, die Preise zwischen PC und Smartphone zu vergleichen, vor dem Einkaufen die Cookies zu löschen und auf dem Smartphone im Browser auf die Desktop-Version der Web-Site umzuschalten.

In Online-Shops bekommst du unter Umständen unterschiedliche Preise genannt – abhängig davon, ob du den virtuellen Laden mit einem PC oder mit einem Smartphone besuchst. (Foto: J. Miltenburg)

In Online-Shops bekommst du unter Umständen unterschiedliche Preise genannt – abhängig davon, ob du den virtuellen Laden mit einem PC oder mit einem Smartphone besuchst. (Foto: J. Miltenburg)

Quellen: Rheinische Post, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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