Google kauft Start-Up-Unternehmen, das hinter High-End-Löffel für Parkinson-Patienten steckt

Hartmut Schumacher 12. September 2014 0 Kommentar(e)

Google erweitert seine Forschungsabteilung Google[x] – durch den Aufkauf des Unternehmens Lift Labs, dessen Hightech-Löffel das Zittern der Hände von Parkinson-Patienten ausgleicht. Einer der Google-Mitbegründer hat ein ganz persönliches Interesse an dieser Thematik.
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Google hat das Biotech-Unternehmen Lift Labs aufgekauft, dessen wichtigstes Produkt der Liftware-Löffel ist, der Patienten das Leben erleichtern soll, die an der Parkinson-Krankheit (Schüttelkrankheit) oder an Essentiellem Tremor leiden.

Die Sensoren des Löffels erkennen die zitternden Bewegungen der Hand und versuchen, sie auszugleichen. Das gelingt nach klinischen Untersuchungen zu etwa 70 Prozent.

Durch das Auswechseln des Aufsatzes lässt sich das Gerät auch in eine Gabel oder in einen Schlüsselhalter verwandeln. Der Akku des Löffels hält mit einer Ladung mehrere Tage lang.

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Der Hightech-Löffel Liftware gleicht das Zittern der Hände von Parkinson-Patienten aus. (Foto: Lift Labs)

Forschungsabteilung Google[x]

Google wird die Firma Lift Labs in seine Forschungsabteilung Google[x] einbinden. Anders als bei vielen Firmenübernahmen wird Lift Labs seine bisherigen Tätigkeiten aber nicht einstellen. Der Liftware-Löffel wird also weiterhin erhältlich sein.

„Google wird es uns ermöglichen, noch mehr Menschen zu erreichen, die an der Parkinson-Krankheit oder an Essentiellem Tremor leiden und die täglich von Geräten profitieren könnten, die das Zittern der Hände ausgleichen“, so das Statement der Firma.

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Durch verschiedene Aufsätze lässt sich der Löffel in eine Gabel oder in einen Schlüsselhalter umwandeln. (Foto: Lift Labs)

Sergey Brin, einer der Google-Gründer, hat ein persönliches Interesse an derartigen Produkten: Seine Mutter leidet an der Parkinson-Krankheit. Und er selbst hat eine Genmutation, die sein Risiko, ebenfalls zu erkranken, deutlich erhöht.

Laut Google könne der Anti-Zitter-Löffel „die Lebensqualität von Millionen Menschen verbessern. Wir werden auch erforschen, wie diese Technologie auf andere Weisen eingesetzt werden kann, um das Verständnis und den Umgang mit neurodegenerativen Erkrankungen wie der Parkinson-Krankheit und dem Essentiellem Tremor zu verbessern.“

Zu den weiteren gesundheitsbezogenen Projekten von Google[x] gehört eine Kontaktlinse, die es Diabetespatienten erlauben soll, durch die Analyse der Tränenflüssigkeit ihren Blutzuckerspiegel kontinuierlich zu überwachen, statt sich zu diesem Zweck in den Finger piksen zu müssen.

Quellen: Google, Lift Labs, The New York Times

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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