Report: Das alles kann Android N (2/2)

Martin Reitbauer 28. March 2016 0 Kommentar(e)

Schnelleinstellungen – Mehr Kontrolle mit weniger Fingertipps

Die wichtigsten fünf Schnelleinstellungens-Kacheln sind nun direkt von der Benachrichtigungsleiste aus zugänglich. Ein weiterer Wisch nach unten bringt die Gesamtansicht zum Vorschein, die nun je nach Einstellung auch zwei Seiten umfassen kann.

Die Anzeige von Quick Toggles direkt in der Benachrichtigungsleiste (siehe Vorseite) ist die größte Änderung an den Schnelleinstellungen in Android N. Es sind immer die ersten fünf Schaltflächen der Vollansicht, die hier aufscheinen. Die Reihenfolge legt man jetzt über einen „Bearbeiten“-Button fest – bisher musste man dazu tief in die Einstellungen (System UI Tuner) abtauchen. Je nachdem, wie viele Kacheln man in die Ansicht zieht, kann das Menü nun auch zwei Seiten haben. Eine weitere Verbesserung ist weniger augenscheinlich: Tippt man lange auf eine Schaltfläche, öffnet sich das entsprechende Einstellungsmenü, wie man das von den Android-Derivaten einiger Dritthersteller wie Samsung kennt. In vielen Fällen spart dies einen Umweg über mehrere Menübildschirme.

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Data Saver – Streckt kleine Datenvolumina

Wenn am Ende der Abrechnungsperiode die Megabytes im Mobilfunkvertrag zur Neige gehen, hilft Android N mit dem „Data Saver“-Modus, der Hintergrunddaten einschränkt. Wer will, kann einzelne Apps von der Beschränkung ausnehmen.

Apps, die im Hintergrund Daten übertragen, belasten nicht nur das monatliche Datenvolumen im Mobilfunkvertrag, sie erhöhen auch den Akkuverbrauch – die Übertragung von Daten in 3G oder 4G braucht schließlich eine Menge Strom.
Mit der etwas missverständlich benannten Option „Datenkomprimierung“ (im Original: „Data Saver“) kann man die Übertragung von Daten im Hintergrund abstellen und Apps auch im Vordergrund dazu anregen, bei der Datenübertragung sparsamer vorzugehen – etwa die Qualität von Bild- und Audiodaten zu reduzieren. Ob sich eine App bei aktiviertem Bildschirm an diese Vorgabe hält, bleibt den Entwicklern überlassen. Nur der Datenzugriff im Hintergrund (also bei ausgeschaltetem Bildschirm) wird vom System hart durchgesetzt. In den Einstellungen kann der Nutzer allerdings Ausnahmen festlegen um zum Beispiel unterwegs keine Messenger-Nachrichten zu verpassen.

 

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Nachtmodus – Geringere Helligkeit und angepasste Farben

Schon die Preview von Android 6.0 Marshmallow hatte einen Nachtmodus, um die Augen zu später Stunde vor allzu grellem Licht zu schützen. Für die finale Version wurde dieser aber gestrichen. Nun wagt Google einen zweiten Anlauf.

Kurzwelliges Licht aus künstlichen Quellen – also solches mit hohem Blauanteil – bringt die „innere Uhr“ des Menschen durcheinander. Es signalisiert dem Gehirn es sei früher Morgen und senkt den Spiegel des Schlafhormons Melatonin. Wer zu später Stunde also zu lange auf den hellen Bildschirm blickt, handelt sich dadurch womöglich heftige Schlafstörungen ein.
Der neue Nachtmodus in Android N lässt sich entweder händisch über eine Kachel in den Schnelleinstellungen aktivieren oder automatisch einschalten (wobei sogar auf den Aufenthaltsort und die Zeitzone Rücksicht genommen wird). Wie die Oberfläche durch den Nachtmodus genau angepasst wird, lässt sich einstellen: Entweder das Farbschema wechselt auf ein „Dark Theme“, die Farben werden auf einen angenehm rötlichen Ton angepasst, die Helligkeit wird heruntergeschraubt – oder eine Kombination dieser drei Dinge.

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Doze Mode – Häufige Nickerchen verlängern Akkulaufzeit

Mit Android 6.0 Marshmallow führte Google den Doze-Mode ein, der das Gerät in den stromsparenden Tiefschlaf versetzt, wenn es ungenutzt herumliegt. Mit Android N funktioniert das auch dann, wenn das Smartphone in der Hosentasche steckt.

Der Doze-Modus von Android Marshmallow kannte nur zwei Zustände: „Wach“ oder „Dösen“. Stromsparmaßnahmen wie seltenere Synchronisationsvorgänge und die Einschränkung von zu häufigen Netzwerkzugriffen wurden nur dann gesetzt, wenn das Gerät mit ausgeschaltetem Bildschirm für eine Weile unbewegt blieb.
Mit Android N wird der Doze-Modus zweistufig. Ist der Bildschirm ausgeschaltet, tritt nach kurzer Zeit die erste Stufe in Kraft: Der Netzwerkzugriff von Apps, Synchronisationsvorgänge und CPU-intensive Aufgaben können nur noch in „Wartungsfenstern“ stattfinden, die in bestimmten Zeitabständen ausgerufen werden.
Wird das Gerät für eine gewisse Zeit nicht bewegt, tritt der Doze-Modus in Stufe zwei: Die Abstände zwischen Wartungsfenstern werden länger, GPS- und WLAN-Scans unterbleiben und Apps können das Gerät nicht künstlich „wach“ halten.

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Wie stark sich die Neuerungen im Doze-Modus auf die Akkulaufzeit auswirken werden, ist derzeit schwer zu beurteilen. Dramatische Verbesserungen sollte man aber nicht erwarten.

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