BlackBerry meldet sich ausgerechnet in der Sommerpause mit dem zweiten Modell der „Key“-Serie. Mit Tastatur und Software für Business-Zwecke soll eine Nische besetzt werden. Wir haben uns angesehen, ob das gelingen kann.
Um BlackBerry ist es ruhig geworden. Um die Jahrtausendwende noch fixer Bestandteil in jedem Verkaufsregal, rannten Android und iOS der so beliebten Business-Software von BlackBerry den Rang ab – und virtuelle Tastaturen ihren physischen Pendants ebenso. Dementsprechend rasant ging es mit BlackBerry in den letzten Jahren bergÂÂab.
Hybrid Nummer zwei
Der einstige Riese gibt aber nicht auf – und versucht seit einiger Zeit, auf dem Android-Markt Fuß zu fassen. Das Vorjahresmodell des hier beschriebenen Hybriden, das Key1, konnte allerdings nur bedingt überzeugen. Lob gab es damals für die Idee, einzig die Umsetzung ließ zu wünschen übrig. Wir haben uns angesehen, ob BlackBerry, übrigens unter der Schirmherrschaft von TCL, die Fehler des ersten Versuches erfolgreich beheben konnte.
Mittelklassige Hardware
Wie schon vor einem Jahr entscheidet sich der Hersteller wieder für mittelklassige Komponenten. Der Snapdragon 660 sorgt aber für ausreichend Betrieb und schneidet in unseren Leistungstest überraschend gut ab. Für den Platz in der oberen Hälfte unserer Leistungsrangliste zeichnen zudem 6 GB RAM verantwortlich. 64 bzw. 128 GB Festspeicher gehen ebenfalls in Ordnung. Das Display ist, bedingt durch die physische Tastatur, deutlich kleiner als bei anderen Smartphones gehalten. 4,5 Zoll misst es in der Diagonale. Das ist ungewöhnlich, so wie auch das Seitenverhältnis (3:2) und die Auflösung (1.080 x 1.620 Pixel). Besonders hell ist es nicht: Mit rund 400 cd/m² landet das Key2 in dieser Kategorie im unteren Drittel der Vergleichstabelle.
Sinnvolle Extras
Die Leistung passt also. Viel entscheidender bei einem ungewöhnlichen Gerät wie dem Key2 ist aber dessen Ausstattung – sprich: die Tastatur. BlackBerry hat sich jede Menge Extras einfallen lassen, um das System so effizient wie möglich zu gestalten. So kann jede Taste mit einem Makro, also einer Funktion, belegt werden. Das ist an sich praktisch, allerdings werkseitig umständlich eingestellt: Bei jeder Tastenberührung fragt das Smartphone, ob die Taste nicht belegt werden will. In den Einstellungen lässt sich das aber ändern. Apropos Einstellungen: Diese basieren optisch und funktionell, ebenso wie die restliche Software, auf dem puren Android. BlackBerry hat allerdings einige Eigenentwicklungen aufgespielt, die teils sinnvoll sind, teils aber auch nicht. Zu Ersterem gehört zweifellos das seitlich hereinziehbare Fenster mit allen Infos zum Tag, samt Kalender und favorisierter Kontakte. Das gilt auch für „DTEK“, eine Anwendung, mit der sich Daten schützen und erweiterte Sicherheitseinstellungen festlegen lassen. In diesem Punkt bleibt sich BlackBerry treu: „Business“ ist immer noch im Markenkern verankert, hier kann das Unternehmen die Stärken aus vergangenen Zeiten einbringen. Der Fingerabdrucksensor ist in der Leertaste eingelassen, was nicht nur cool ist, sondern auch tadellos funktioniert. Generell sind die Tasten gut gelungen, wenngleich natürlich recht klein. Der Druckpunkt stimmt aber. Seitlich ist noch eine frei belegbare zusätzliche Taste verbaut.
Kamera und Akku
Bei der Dual-Kamera ist hingegen noch Respektabstand zur Spitze vorhanden. Klar, dass ist nicht unbedingt das Metier von BlackBerry, das Ergebnis ist dennoch enttäuschend: Die zwei 12 MP-Linsen schaffen selbst bei guter Ausleuchtung maximal zufriedenstellende Ergebnisse. Die Farbdarstellung ist akkurat, die Software arbeitet aber zu viel nach. Vor allem bei der Tiefenschärfe haben die Kameras große Probleme, den Vordergrund wie gewünscht abzuheben. Der Akku ist mit 3.500 mAh ausreichend groß bemessen. Ein geschäftiger Arbeitstag, und dafür ist das BlackBerry Key2 gedacht, lässt sich damit locker überstehen. Rund elf Stunden Videos in Dauerschleife sind auch machbar, womit es hier einen Platz im Mittelfeld gibt.
Display: Speed: Akku: Verarbeitung: Ausstattung: Design: Haptik: Kamera: |
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Max. 80627 Max. 4942 Max. 7176 Max. 910 |