Das Huawei Mate Xs im Test

Christoph Lumetzberger 27. August 2020 Comments Off on Das Huawei Mate Xs im Test Kommentar(e)

Bereits vor einem Jahr sollte das Falthandy Mate X von Huawei ausgeliefert werden und in den Regalen stehen. Doch Huawei verschob den Marktstart, wohl nicht zuletzt auch aufgrund des Handelsstreits zwischen China und den USA, weshalb Google-Diensten der Weg auf das Telefon aktuell verwehrt bleibt. Da sich jedoch keine schnelle Lösung abzeichnete, ging Huawei in die Offensive und veröffentlichte nun eine überarbeitete Version des Gerätes, welches den Zusatz „s“ spendiert bekam. Der neue Name: Huawei Mate Xs.

Das Gerät basiert auf dem Vorjahresmodell, hat jedoch allerhand aktuelle Technik spendiert bekommen. Für das nötige Arbeitstempo sorgt der aktuelle Kirin 990 5G-Prozessor, in unserer Rangliste nistet sich das Xs somit in der Topriege der aktuellen Smartphones ein. 8 GB Arbeits- und 512 GB Festspeicher stehen dem Nutzer zur Verfügung. Am 5G-Zusatz des Chips erkennen Sie außerdem, dass das Gerät den neuesten 5G-Mobilfunkstandard unterstützt. Als Energiespender fungiert ein Akku mit 4.500 mAh, der dank dem mitgelieferten Netzteil binnen 30 Minuten 85% aufgeladen werden kann. Im Mate Xs ist der Akku aufgeteilt, in jeder Gerätehälfte ist ein Teil davon verbaut worden – gängige Praxis bei Falthandys.

+PROS -CONS
Lässt sich als Tablet und als Smartphone bedienen, Akku lädt äußerst schnell, hoher Speicherplatz, brauchbares Kamerasetup Smartphone liegt immer auf dem Display, Zweifel an der Langlebigkeit, keine Google-Dienste

Selfies mit der Hauptkamera

Das Telefon verfügt über eine Vierfachkamera. Neben der 40 Megapixel-Hauptlinse wurden eine Weitwinkel- und eine Telelinse verbaut. Außerdem findet sich ein TOF-Sensor im Kamera-Setup. Die Knipse erzeugt kontrastreiche, farbenfrohe Fotos und ist auch bei schlechten Lichtbedingungen in der Lage, für gute Ergebnisse zu sorgen. Eine Besonderheit ergibt sich beim Knipsen von Selfies. Bauartbedingt hat das Mate Xs nämlich keine Selfie-Kamera, weshalb Selbstporträts nur im zusammengeklappten Zustand von der Hauptkamera angefertigt werden können. Dafür erreichen die Bilder eine für Selfies ungeahnte und auch ungewohnte Top-Qualität. Aufgrund der Gerätegröße ergeben sich gleich mehrere ungewohnte Aspekte bei der Fotografie. Die Bildvorschau ist ob der Displaygröße riesig, die Bedienung hingegen etwas krumm. Wer schon einmal mit einem Tablet fotografiert hat, wird wissen, wie das gemeint ist. Natürlich ergeben sich aber auch Vorteile, die aus der Gerätegröße resultieren. Das große Display ermöglicht etwa das Begutachten der Fotos auf einem großen Bildschirm und das Erkennen von Unschärfe oder Fehlern auf den Bildern ist weitaus einfacher, als auf einem herkömmlichen Smartphone.

Die Sache mit der Falte

Apropos großer Bildschirm: Dieser ist der größte Mehrwert, welchen das Huawei Mate Xs bietet. Im ausgeklappten Zustand misst es satte 8 Zoll und bietet bei der Benutzung Tablet-Niveau. Dies ermöglicht etwa die gleichzeitige Nutzung von zwei Apps, auch wenn diese Funktion aktuell noch nicht für jede Anwendung zur Verfügung steht. Zusammengeklappt ist das Display immer noch 6,6 Zoll groß, dann allerdings lässt sich das Telefon wie ein herkömmliches Smartphone bedienen. Will man das Smartphone aufklappen, muss ein Knopf auf der Rückseite gedrückt werden, der dazu führt, dass das Gerät teilweise aufspringt. Das vollständige Aufklappen muss man anschließend selbst vollziehen. Das Scharnier wirkt dabei ziemlich stabil, auch wenn eine langfristige Prognose, die Haltbarkeit betreffend, nach wenigen Testwochen von uns nicht gestellt werden kann. Positiv überrascht sind wir davon, wie gut das Gerät die Falte, die es bei einem Klapphandy logischerweise geben muss, kaschieren kann. Bei Benutzung im Tabletmodus fällt sie kaum auf, auch wenn sie natürlich spürbar ist.

Geeignet für Multitasking

Bei einer Displaygröße von satten 8 Zoll eignet sich das Huawei Mate Xs zur gleichzeitigen Nutzung von zwei Apps, auch wenn noch nicht alle für diese Art der Benutzung optimiert wurden.

Hält die Klappe?

Keine Frage: Das Schanier wirkt hochwertig und äußerst gut verarbeitet. Führt man sich vor Augen, was die Technik alles leisten muss, so kann man sich zweifelsohne den Arbeitsaufwand vorstellen, den Huawei in die Entwicklung gesteckt hat. Ob es allerdings mehrere Jahre hält, wird erst die Zukunft zeigen.

Mehrere Schwächen

Wie lange der Klappmechanismus hält, können wir zwar nicht beurteilen, was wir aber kritisch sehen, ist die Tatsache, dass das Gerät „nach außen“ aufgeklappt wird. Damit liegt das Telefon, egal wie man es auf den Tisch legt, immer auf dem Display. Da dieses zudem nicht durch Glas, sondern lediglich durch Kunststoff geschützt wird, sind kleine Einkerbungen nur eine Frage von wenigen Tagen. Huawei liefert zwar ein Smartphone-Cover mit, welches allerdings nur den Rand schützt und zudem an das Gerät geklebt werden muss. Bei einer UVP von 2.499 Euro wird diese Hülle dem Gerät ebenso wenig würdig, wie der Handelsstreit zwischen den USA und China, der Google-Dienste auf dem Gerät nur sehr eingeschränkt zulässt. Alles in allem wirkt das Gerät zwar sehr ambitioniert, ob des Preises bei den erwähnten Einschränkungen jedoch kaum tauglich für den Massenmarkt.

Christoph Lumetzberger (Chefredakteur):

Das Huawei Mate Xs ist modern, futuristisch und die größten Vorteile ergeben sich – wie könnte es auch anders sein – bei der Nutzung im Tablet-Modus. Um für den Massenmarkt interessant zu sein, braucht es aber mehr als das. Das Phone ist noch zu fragil, zu teuer und ohne Google-Dienste schlichtweg nur Smartphone-Enthusiasten zu empfehlen. Ein Blick in die Zukunft ist es aber allemal.

 
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