Nokia-CEO: Aus Angst vor Samsung für Windows Phone entschieden

Redaktion 15. July 2013 5 Kommentar(e)

Vor fast zweieinhalb Jahren entschied sich Nokia dazu, für seine Smartphones exklusiv auf Windows Phone zu setzen und hat damit jede Hoffnung auf ein Nokia mit Android zunichte gemacht. Doch wie kam es zu dieser Entscheidung? In einem Interview erklärt Nokia-CEO Stephen Elop die Hintergründe. 

Samsung, Samsung, Samsung – es ist unbestreitbar, dass der südkoreanische Hersteller gerade die Android-Bühne dominiert. Fast 95 Prozent aller Gewinne, die mit dem Verkauf von Android-Smartphones einhergehen, landen auf dem Konto von Samsung. Mit seinem gigantischen Werbebudget und der Vielzahl an Geräten, die sich an jedes Portmonnaie wenden und jede Nische besetzen, drückt Samsung derzeit die Mitbewerber von Sony, HTC und Co. an die Wand. Ob das auch in Zukunft so sein wird, wird die Zeit zeigen. Aber laut Stephen Elop war es genau diese Angst, dass ein Hersteller alle anderen dominieren wird, die Nokia vor zweieinhalb Jahren auf Windows Phone hat setzen lassen.

Aus Furcht vor Samsung hat sich Nokia gegen Android entschieden.

Aus Furcht vor Samsung hat sich Nokia gegen Android entschieden.

Im Interview mit dem englischen Guardian erläuterte der CEO von Nokia jetzt die Beweggründe der Entscheidung für Windows Phone und gegen Android. So hatte man im finnischen Espoo, dem Hauptquartier Nokias, die Sorge, dass ein einziger Hersteller das Android-Lager dominieren würde. Aufgrund der verfügbaren Ressourcen und der vertikalen Integration hatte man bei Nokia bereits so einen Hersteller im Auge, wie Elop weiter ausführt, ohne allerdings Samsung beim Namen zu nennen. Daneben sei man sich bei Nokia auch klar darüber gewesen, dass bereits viele namhafte Unternehmen Android-Smartphones herstellen und man selbst relativ spät dazustoßen würde.

Ein durchaus nachvollziehbares Argument, denn auch unsere gestrige Analyse hat darauf verwiesen, dass Nokia mit Android nur ein Hersteller unter vielen gewesen wäre:

Wirklich sicher ist dabei nur eines: Mit einem Wechsel auf Android würde Nokia das Alleinstellungsmerkmal verlieren, der einzig nennenswerte Hersteller von Smartphones mit Windows Phone zu sein. Unter Android wäre man nämlich nur ein Hersteller –  unter Dutzend anderen.

Für Nokia gehe es darum, neben Apple mit iOS und Samsung mit Android eine dritte Alternative zu schaffen. Man sei sich zwar bewusst, dass man derzeit noch Herausforderer ist und ein langes Stück harter Arbeit vor sich hat, aber am Ende werden die Konsumenten glücklich sein, eine dritte Alternative zu haben. Das gelte auch und vor allem für die Netzbetreiber, die derzeit nur die Wahl zwischen dem Duopol von Apples iOS und Googles Android haben, so Elop weiter.

Ob das Ziel Nokias, eine legitime dritte Alternative zu werden, aufgehen wird, kann man bereits am Donnerstag sehen. Dann wird das Unternehmen seine Geschäftszahlen fürs zweite Quartal bekanntgeben. Derzeit ist BlackBerry, wenn auch abgeschlagen nach Android und Apple, die Nummer 3. Wird man in Finnland die Mitbewerber aus Kanada übertrumpfen können, kann sich Nokia zumindest auf einem guten Weg sehen.

Und eure Meinung zum Thema: Meint ihr, Nokia hat die richtige Wahl getroffen oder hätte man doch lieber auf Android setzen sollen? 

Quellen: Guardian, Android Headlines

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