Indiegogo: Hoverboard mit Android-Steuerung sucht Geldgeber

Redaktion 7. July 2013 2 Kommentar(e)

Steht die Menschheit kurz vor dem nächsten Evolutionsschritt? Ein paar Pioniere haben sich zusammengetan und versuchen, das Unmögliche möglich zu machen: Sie wollen ein massentaugliches Hoverboard entwickeln.

Marty stürmt aus dem Cafe und schnappt sich das Skateboard eines kleinen Mädchens, dieses entpuppt sich jedoch als Hoverboard. Die Szene, die danach folgt, hat ganze Generationen geprägt und in jedem von uns das Verlangen nach einem eigenen Hoverboard entfacht. Richtig, es handelt sich bei der erwähnten Szene um einen Ausschnitt des Films „Zurück in die Zukunft – Teil 2“ – die Geburtsstunde des schwebenden Skateboards und  gleichzeitig die Inspiration für das „Open Source Hoverboard“-Projekt.

Das Hoverboard aus dem Film, in der Realität wird es anders aussehen! (Quelle: indiegogo.com)

Das Hoverboard aus dem Film, in der Realität wird es anders aussehen! (Quelle: indiegogo.com)

1 Million Dollar benötigt

Ein Hoverboard zu entwickeln klingt so verrückt wie einst die Landung auf dem Mond und kostet deswegen auch ein bisschen Geld: Eine Million Dollar wollen die Entwickler über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo sammeln und so dieses Mammutprojekt stemmen. Der Projektleiter Robert Haleluk schreibt, dass die Idee nicht so absurd sei, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheine. Einige Unternehmen hätten bereits Hover Bikes erfolgreich entwickelt und gezeigt, dass es möglich ist.

Vom Hover Bike bald zum Hoverboard? (Quelle: indiegogo.com)

Ältere Versuche: Vom Hover Bike bald zum Hoverboard? (Quelle: indiegogo.com)

Das Hoverboard soll von zwei„omni-direction tubeaxial blowers“ in der Luft gehalten werden. Dieser Antrieb wurde bereits bei den Hover Bikes benutzt und stammt aus der Militärindustrie. Bei der Energiequelle soll es sich um einen wiederaufladbaren Akku handeln, dazu später mehr. Gesteuert wird der Spaß über ein Android-Gerät oder ein iPhone.

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Um das Hoverboard so leicht wie möglich zu gestalten wird eine spezielle „carbon fiber honeycomb technique“ verwendet. Das Ergebnis: Robuster als Stahl und nur ein Bruchteil des Gewichts.

Bei der erwähnten Energiequelle gibt es zwei Hoffnungen, eine davon ist das „Battery 500 Project“: Dabei handelt es sich um eine Lithium-Luft-Batterie. Die Technik wurde von IBM entwickelt und soll in der Elektroauto-Branche einschlagen wie eine Bombe. Der große Vorteil der Batterie: Sie nutzt Sauferstoff als Reaktionspartner und kann somit weit mehr Energie speichern als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus, die in Handys und Laptops eingebaut sind.

Detaillierter Aufbau der Lithium-Luft-Batterie. (Quelle: indiegogo.com)

Detaillierter Aufbau der Lithium-Luft-Batterie. (Quelle: indiegogo.com)

Die andere Option ist Papier. Ja, richtig gelesen: Papier. Ein Wissenschaftler aus Stanford hat eine Methode entwickelt, die handelsübliches Druckerpapier in eine Energiequelle umwandelt. Funktioniert so: Tinte wird mit Kohlenstoff-Nanoröhrchen und Silber-Nanodrähten angereichert. In diese tunkt man dann das Blatt Papier und das Produkt ist eine der leichtesten Batterien der Welt. Die Frage hierbei ist, ob die Energieleistung ausreicht.

Die Hoverboard-App und einige Fragezeichen

Das schwebende Skateboard soll über die „Hoverboard-App“ gesteuert werden. Die Funktionen der App: Absperren, aufladen, Updates installieren und vieles mehr. Die Community soll auch miteinbezogen werden und bei der Weiterentwicklung der App helfen.

Die Entwickler haben sich bei diesem Projekt einiges vorgenommen. Sie müssen eine Million Dollar sammeln und die Gravitation überwinden. Sollte es ihnen jedoch tatsächlich gelingen, winkt die Unsterblichkeit – oder zumindest ein Haufen Geld und ein Eintrag in die Geschichtsbücher. Wir haben derzeit aber unsere Zweifel an der Umsetzung – zum Redaktionsschluss waren noch nicht einmal 1000 Dollar eingesammelt, außerdem sind nicht alle Angaben in der Produktbeschreibung schlüssig. So soll die IBM-Batterie frühestens 2030 marktreif werden. Außerdem fehlt dem Entwickler jegliche Erfahrung, um ein derartiges Projekt innerhalb von nicht einmal mehr zwei Jahren realisieren zu können – sein ambitioniertestes Projekt war bisher ein Löffel, mit dem man Kekse in Milch tunken kann. Naja…

Wenn du dennoch ein Teil dieses Vorhaben sein willst, hier kannst du dich informieren und spenden. Wer zu den ersten Besitzern gehören will, muss allerdings 10.000 Euro auf den Tisch legen. Unterstützen kann man das Projekt allerdings auch schon mit weit weniger Kohle.

Würdet ihr euch ein Hoverboard kaufen? Und glaubt ihr, dass die Umsetzung des Projekts realistisch ist?

Quelle: indiegogo, neuerdings.com

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