Android 4.3: Google rollt OTA-Update absichtlich langsam aus

Daniel Kuhn 1. August 2013 3 Kommentar(e)

Vergangene Woche wurde die aktuellste Android-Version 4.3 endlich offiziell vorgestellt. Noch am gleichen Tag wurde mit dem Rollout des Updates an Besitzer von Nexus-Geräten begonnen, allerdings haben viele Nutzer das Update bis heute noch nicht erhalten. Die langsame stufenweise Verteilung ist von Google durchaus Absicht, um den Vorgang bei eventuellen Fehlern schnell stoppen zu können.

Android-4.3-Jelly-Bean

Es ist normal, dass ein Update für Smartphones oder Tablets nicht auf einen Schlag an alle im Umlauf befindlichen Geräte verteilt wird – zum Großteil, weil die Update-Server diese Datenmengen nicht bewältigen könnten. Dies ist allerdings nicht der einzige Grund, wie Jean-Batiste Quéru, Leiter des Android Open Source Projects (AOSP) bei Google, nun in einem Google+-Beitrag erläutert.

Google rollt das Update sehr bewusst in langsamen Wellen aus, um abzuwarten, ob sich in die Aktualisierung etwaige schwere Fehler eingeschlichen haben. Zunächst kommen in der ersten Welle also nur wenige Nutzer in den Genuss des Updates – dann wird abgewartet ob dabei alles glatt läuft. Sollte dies nicht der Fall sein und ein größerer Fehler auftreten, kann der Rollout des Updates umgehend gestoppt werden um das Problem zu beseitigen, ohne dass eine riesige Menge von Geräten betroffen ist.

Nachdem eine Update-Welle ausgerollt wurde, wartet Google mindestens zwei Tage ab und sammelt Informationen von den entsprechenden Geräten – sollte alles nach Plan verlaufen und kein Problem auftreten, wird die nächste Welle ausgerollt. Die einzelnen Wellen steigern sich dabei exponentiell in der Nutzerzahl, so dass immer mehr Anwender das OTA-Update erhalten.

Dass dieses Vorgehen durchaus angebracht ist, hatte sich beim Android 4.2-Update für das Nexus 7 gezeigt, bei dem ein Fehler dafür gesorgt hatte, dass das OTA-Update für einige Tage verzögert wurde.

Der Rollout von Google unterscheidet sich damit also relativ stark von dem Update der Hardware-Hersteller (OEMs), die den Rollout üblicherweise nach Region und gegebenenfalls Providern staffeln.

Nachdem die ersten Nutzer in Deutschland also schon das OTA-Update erhalten haben, ist nun auch klar, warum so viele Nexus-Besitzer hierzulande noch darauf warten. Natürlich möchte man als Nexus-Besitzer immer die neueste Android-Version auf seinem Gerät nutzen – wer nicht über die nötige Geduld verfügt auf die OTA-Benachrichtigung zu warten, so wie ich, kann den Vorgang erzwingen, oder natürlich das entsprechende Factory Image flashen, dabei gehen allerdings alle Daten verloren und ein Backup ist daher dringend empfohlen.

Quelle: Jean-Batiste Quéru (Google+) (via go2android)

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