Samsung arbeitet an Kontaktlinse mit eingebauter Kamera

Heiko Bauer 7. April 2016 0 Kommentar(e)

Wozu hässliche Datenbrillen, wenn man sich die Technik auch direkt auf die Pupille packen kann? Das hat sich offenbar Samsung gefragt und sich an die Entwicklung einer Hightech-Kontaktlinse gemacht.

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Bild: Samsung/Korea intellectual property right service (KIPRIS)

Bild: Samsung/Korea intellectual property right service (KIPRIS)

Augmented Reality wie bei Google Glass kann im Alltag praktisch sein. So können situationsbezogen zusätzliche Inhalte direkt in das Sichtfeld eingeblendet werden, beispielsweise Infos zu Sehenswürdigkeiten bei Stadtbesuchen. Allerdings ist ein solches Gerät auf dem Nasenrücken recht prägnant und erregt oft Aufsehen.

Ein Patentantrag, der bereits 2014 in Südkorea eingereicht und jetzt veröffentlicht wurde, zeigt nun, dass Samsung das Ganze unauffälliger gestalten möchte – in Form einer Kontaktlinse. Sie besitzt Sensoren und eine Kamera, Zusatzbilder werden direkt auf die Netzhaut projiziert. Der Hauptgrund für die Entwicklung ist laut Antrag die mäßige Bildqualität, die mit Datenbrillen erreicht werden kann.

Knipsen leicht gemacht

Schon bei Google Glass konnte die Kamera durch einen Wink ausgelöst werden. Bei Samsungs Kontaktlinse soll sogar Blinzeln genügen. Die Fotos und Sensordaten überträgt sie mithilfe integrierter Antennen an das Smartphone. Dieses könnte als Touchpad für die Steuerung dienen und Internetinhalte an die Linse senden.

Mit dem Interesse an intelligenten Kontaktlinsen ist Samsung nicht alleine. Google hat zum Beispiel ein Modell für Diabetiker entwickelt, das den Blutzuckerspiegel beobachtet, und australische Wissenschaftler arbeiten daran, Displays auf die Haftschalen zu bringen.

Privatsphäre adieu?

Bleibt nur noch abzuwarten, was die europäischen Datenschützer sagen, falls Samsungs Produktidee tatsächlich den Markt erreicht. Jeder, der blinzelt, könnte dann ja gerade heimlich ein Foto schießen. Nach dem Aufruhr, den da schon Google Glass erzeugt hat, wird das bestimmt lustig.

Quelle: Mashable, Sammobile, Futurezone

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