Entmüllung der Weltmeere

Hartmut Schumacher 30. August 2015 0 Kommentar(e)

Noch cooler als selbstfahrende Autos: autonome Boote, die die Ozeane vom Plastikmüll befreien sollen.

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Über 6,4 Millionen Tonnen Müll ­gelangen jedes Jahr in die Welt­meere. Etwa 75 Prozent ­davon bestehen aus Plastik. Mittlerweile schwim­men mindestens 270.000 Tonnen als riesige „Kunststoffinseln“ auf den ­Ozeanen. Der Müllteppich im Nord­pazifik ist etwa so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen.

Durch die Wasserbewegungen und durch die Sonnenbestrahlung zerfällt ein Teil des Plastikmülls in immer kleinere Stücke. Diese langlebigen Mikroplastikteilchen gelangen über Fische und andere Meerestiere in die Nahrungskette – und damit letzten Endes auch zum Menschen.

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Automatischer Saubermann

Alexander Reinalter, der den Studiengang Industrial Design der Fachhochschule Joanneum in Graz besucht, hat zusammen mit dem österreichischen Unternehmen Komptech ein vielversprechendes Forschungsprojekt entwickelt, das eine mögliche Teillösung für dieses Problem darstellt: Bei dem „Concept Manta“ handelt es sich um einen automatisch gesteuerten Katamaran. Dieses Boot ist vor allem für den Einsatz in den Müllteppichen gedacht. Das Fahrzeug fischt mit einer Art Rechen den Plastikmüll aus dem Wasser. Anschließend verpackt der Katamaran den Müll in Endlossäcke – und wirft diese Säcke wieder ins Meer, allerdings mit Senderbojen versehen. Diese Sender erlauben es vorbeifahrenden Schiffen, die Müllsäcke zu finden, um sie einzusammeln und im Hafen gegen eine Prämie abzuliefern. Im Idealfall soll der Plastikmüll dann der Wiederverwertung zugeführt werden.

Eine verwandte Idee wird bereits jetzt umgesetzt: Bei der Aktion „Fishing for Litter“ sammeln Fischer vor der Nord- und Ostseeküste den Müll, der sich in ihren Netzen verfängt, und transportieren ihn in die Häfen, wo Container für die Entsorgung bereitstehen.

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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