Immer mehr Handy-Benutzer leiden an Nomophobie. Bist auch du betroffen?

Hartmut Schumacher 9. November 2014 0 Kommentar(e)

Neue Technologien bringen nicht nur neue Chancen mit sich, sondern oft auch neue Erkrankungen. Besonders hervorstechend und besorgniserregend sind in dieser Hinsicht die Nomophobie und das FOMO-Syndrom.

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Zwei Drittel der Mobiltelefonbenutzer leiden an Nomophobie – haben also Angst davor, ihr Handy zu verlieren oder aus anderen Gründen ohne dieses Gerät auskommen zu müssen. Zumindest gilt dies für die Bewohner von Großbritannien, laut einer Studie im Auftrag des britischen Sicherheitsunternehmens SecurEnvoy.

Diese Angst ist anscheinend auf dem Vormarsch: In einer Untersuchung des britischen Post Office im Jahr 2008 zeigten sich erst 53 Prozent der befragten Mobiltelefonbenutzer davon betroffen.

In der neueren Studie fürchteten sich mehr Frauen (70 Prozent) als Männer (61 Prozent) davor, ihr Mobiltelefon zu verlieren. Eine dramatische Umkehrung der Untersuchung von 2008, in der der Anteil der betroffenen Frauen lediglich 48 Prozent betrug und der der Männer 58 Prozent! Was hat diesen rasanten Anstieg der Anzahl furchtsamer Frauen bewirkt? Hier sind eindeutig die Regierungen und die Wissenschaft gefragt, schleunigst für Klärung zu sorgen.

Drastische Maßnahmen: zwei Handys – oder sogar noch mehr!

Die Nomophobie-Betroffenen greifen teilweise zu drastischen und kostspieligen Maßnahmen: 41 Prozent der Befragten gaben an, zwei oder mehr Mobiltelefone zu verwenden, um ständig in fernmündlichem Kontakt mit Freunden und Bekannten stehen zu können. Trotz des Platzvorteils, den Handtaschen bieten, verwenden übrigens mehr Männer (47 Prozent) als Frauen (36 Prozent) mehrere Mobiltelefone.

Er macht es richtig: Zwei Mobiltelefone – da kann nichts schiefgehen. Besser wären natürlich drei Geräte. Nomophobie ist nichts zum Lachen. (Foto: Typexnick)

Er macht es richtig: Zwei Mobiltelefone – da kann nichts schiefgehen. Besser wären natürlich drei Geräte. Nomophobie ist nichts zum Lachen. (Foto: Typexnick)

FOMO-Syndrom

Das Kunstwort „Nomophobie“ (englisch: „Nomophobia“) ist eine Abkürzung für „No Mobile Phone Phobia“. Während dieses Phänomen bereits seit 2008 für Beunruhigung sorgt, hat das verwandte FOMO-Syndrom erst seit 2014 einen größeren Bekanntheitsgrad erreicht. Die Abkürzung „FOMO“ steht für „Fear of missing out“, also für die Angst, etwas zu verpassen.

In einer Untersuchung der Web-Site MyLife.com beispielsweise gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, unter dieser Angst zu leiden. Verstärkt wird das FOMO-Syndrom durch die Informationsflut, die auf Internet-Benutzer und vor allem auf Smartphone-Anwender ständig und von allen Seiten einströmt.

Das FOMO-Syndrom wird verstärkt durch die Informationsflut, die auf Smartphone-Anwender ständig und von allen Seiten einströmt. (Foto: SecurEnvoy)

Das FOMO-Syndrom wird verstärkt durch die Informationsflut, die auf Smartphone-Anwender ständig und von allen Seiten einströmt. (Foto: SecurEnvoy)

Quellen: SecurEnvoy, SecurEnvoy, Daily Mail, MyLife.com

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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